Dunkle Nacht

Die dunkle Nacht der Seele ist eher ein missverstandenes Konzept. Die Dunkle Nacht der Seele wird oftmals so interpretiert, dass sozusagen diese psychischen Dinger auftauchen und die Traumata ins Bewusstsein kommen, sich entladen und dieses Ganze, dass der Schmerz auftaucht, und ein darin untergehen, das sind sicherlich einige Nächte.

Das, was die Dunkle Nacht der Seele wirklich beschreibt ist, das die Energie, die aus dem Gewahrsein auftaucht, diesen bekannten Raum aufgelöst hat und du nicht mehr weißt ob es hell oder dunkel ist, Tag oder Nacht, ob es gut oder schlecht, richtig oder falsch ist und ob es dich gibt oder ob es dich nicht gibt. Und wenn sich das wirklich einstellt – darüber gibt es keine Beschwerden. Da brauchst du keinen Trauma-Therapeuten, Coach, Guru oder Lehrer, der dich da durch führt, weil es da keinen Weg mehr gibt. Da gibt’s im Grunde auch keine Bewegung oder Nicht-Bewegung. Das ist das, was die Dunkle Nacht der Seele ist. Da gibt es keinen Tag mehr und auch keine Nacht. Das Selbst trifft augenscheinlich durch alles auf sich Selbst.

(Aus, Alchemie des Seins – Paradox der Befreiung)

Leben ist vielleicht mehr als nur eine Dunkle Nacht, es ist die Möglichkeit der tiefen Liebe, durch alles was sich zeigt. Das Leiden der Seele und alle Verzweiflung im Menschen ganz da sein zu lassen, ist mehr als ein nur ein Tod. Darf diese Unausweichlichkeit im direkten Erleben ganz da sein, wendet dies alle Not – indem wir unsere Vollständigkeit erfassen, weil wir davon erfasst werden.

In der Bereitschaft dir Selbst zu begegnen wie es sich vollzieht, und am Punkt der Berührung zu bleiben, dich DEM rückhaltlos anzuvertrauen, darin liegt die unermessliche Schönheit zu Sein was-du-bist.